Vol. 14
„Zu einer Sozialwissenschaft, die sich aus der sozialen Praxis heraus erklärt, gehört nicht allein die Rekonstruktion der Handlungspraxis, welche den Gegenstandsbereich der Forschung konstituiert; ihr zu eigen ist auch die Rekonstruktion der Rekonstruktionspraxis, also die methodisch kontrollierte Sichtung und Systematisierung der Art und Weise, wie empirisch geforscht wird. Jene Rekonstruktion will — so Karl Mannheim — „nur ins methodologische Bewußtsein heben, was bereits allenthalben in der Forschung de facto geschieht“ (1964a, 96). In dieser „praxeologischen Methodologie“ (Bohnsack 2007a, 187 ff.) wird also prinzipiell die Praxis der untersuchten Personen in gleicher Weise rekonstruiert wie die Praxis der Forschenden.“ (Ralf Bohnsack „Die Dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis“)
Bin erst über den großen Teich geflogen. Hab darüber gekreist. Bisschen so, als hätte ich die Orientierung nebst Muster verloren. Bin schließlich hinabgestürzt, wie ein Tropfen gefallen. Sekundenschnell in Zeitlupe eingetaucht. Jetzt sitze ich hier und höre die ganze Zeit das Meer rauchen, in mir. Führe im Inneren Unterhaltungen. Mit einem, dem Unbekannten. Und frage mich, ob er/sie/es mich hören kann?! Wie also erschließe ich mir den Sinngehalt meines gewohnten Handelns und freidenkenden Geistes, frage ich? Wie bringe ich beides zusammen, damit jenes Wissen darüber zustande kommt, wo ich mich gerade befinde.
Das ist so schräg, wie inspirierend. Denn, was übrigbleibt, sind Konturen von Körperlichkeit und Geist. Und dazwischen der Wind, der dem Atem gleicht. Er war es; er hat mich mitgenommen, auf seine Reise. Und streicht, fegt über Blätter hinweg. Lässt neue Gedanken kreisen. Zwischen Tag- und Wachtraum lange gefangen, verbindet ein Drittes nun die Lücke, die sich geschlossen hat. Das Leben, eine Sequenz. In der Retrospektive begreiflich. Eigentlich ein offenes Geheimnis!
Trotzdem muss ich den Kopf schütteln. Über mich. Weil endlich Worte und Buchstaben ein Bild zeichnen, von der Hand die schreibt. Und dem Menschen dahinter. Jetzt, da sich eine Verbindung zwischen dem mir ureigenen und dem nachweislichen Sinn eröffnet hat.
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