Vol. 3
Goethe zufolge haben wir Zeit genug, wenn wir sie nur richtig verwenden. Sind wir bloß Sandkörner im Getriebe der Zeit? Wenn dem so wäre, könnten wir doch aber nicht lieben, nicht träumen von einer besseren Welt. Sand rieselt durch die Hände. Das Leben tut es auch. Auf Sand gebaut, leben wir Tag für Tag. Spüren, wie es durch die Finger gleitet: Sagenhaft Sanft. Sinnbildlich Schnell. Hinterlassen wir Spuren wie fingerprints auf der Haut. Ein Nachklang, ein Schattenbild jener Liebe, die wir sind. Tempus fugit. Amor manet, heißt es. Und sieht man erst durchs Augenglas der Liebe, ergibt alles einen Sinn: Ein Schloss aus Sandkörnern gebaut – eins und eins und noch ein Weiteres eröffnet doch so vieles. Für den Moment, für die Ewigkeit. Ein einziges Wort durch eine Tat erhellt, verbindet der Klebstoff bis in die Unendlichkeit. Und schon ein einzelnes Sandkorn reicht. Denn in einem Augenblick gewährt die Liebe, was Mühe kaum in langer Zeit erreicht, sagt jedenfalls Goethe. Und ich fühle, was er meint.
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